Anker und Befestigungstechnik

In der Höhlenforschergruppe Karlsruhe verwenden wir verschiedene Befestigungssysteme. In Höhlen treffen wir zudem eine Vielzahl an bestehenden Verankerungen an. Einige typische Systeme von Verankerungen haben nachfolgend erläuterte Kennwerte. Grundlagen erläutert der DAV in seinem Leitfaden: DAV-Bohrhakenbroschüre. Wir bearbeiten auch Gestein z. B. zwecks Engstellerweiterung.

Expressanker

Geeignet für die Befestigung mittelschwerer bis schwerer Lasten in Naturstein mit dichtem Gefüge.

Geprüftes und zugelassenes Produkt z. B. entsprechend der Europäischen Technischen Zulassung ETA-10/0170.

Gesamtlänge 115 mm, Bohrlochtiefe min. 105 mm, Bohrloch- und Ankerdurchmesser 10 mm, Verankerungstiefe min. 60 mm, charakteristischer Randabstand: 90 mm, Schlüsselweite 17 mm, Drehmoment beim Verankern: 10 bis 45 Nm

Belastbarkeit:

fehlerhaft gesetzter Anker mit zu geringem Randabstand benutzter und unbenutzter Keilanker Zulässige Lasten für zentrischen Zug, Schräg- und Querzug unter beliebigem Winkel. Die Belastbarkeit bei entsprechend günstigeren Bedingungen liegt weitaus höher. Bei reduziertem Randabstand (= Abstand zum Rand oder zum nächsten Riss) reduziert sich allerdings die Belastbarkeit auf Restlasten bis zu 0 %(!). Daher ist beim Bohren großer Wert auf die Auswahl einer rissfreien Zone legen, Faustregel: Rissabstand und Randabstand sollen mindestens gleich Ankerlänge sein.

  • Mindestlast in beliebiger Richtung: 4,3 kN (entspricht einer Last von ca. 430 kg)
  • Mindestquerlast (90° zur Einbaurichtung): 11,4 kN

Die von Herstellern angegebenen Mindestlasten in Zugzonen und in Druckzonen ohne Nachweis für Ankerdurchmesser von 10 mm liegen bei mindestens 0,8 kN (entspricht einer Last von 80 kg). Aufgrund der Produkthaftung gewährleistet der Hersteller keine höhere Lasten als im ungünstigsten Fall erreicht werden können, obwohl unter realen Bedingungen die Belastbarkeit in beliebigem Winkel das Zehnfache überschreiten kann und bei horizontaler Montage und senkrechter Belastung das Hundertfache der gewährleisteten Mindestbelastbarkeit erreichen kann.

Einschlaganker E8 ("Spit")

Geringe Bohrtiefe, einfache Montage. Zugelassen nur für ungerissenen Beton mit festgelegter Mindestqualität.

Gesamtlänge 33 mm, Bohrlochtiefe min. 33 mm, Bohrlochdurchmesser 10 mm, Innengewinde M8 mit Länge 13 mm, Schlüsselweite 13 mm

Belastbarkeit:

  • Mindestlast in beliebiger Richtung: 1,8 kN (entspricht einer Last von ca. 180 kg)

Verbundanker ("Klebeanker")

Anker wird mit Verbundmörtel eingeklebt. Zugelassen nur für ungerissenen Beton mit festgelegter Mindestqualität.

Gesamtlänge 115 mm, Bohrlochtiefe min. 90 mm, Bohrlochdurchmesser 12 mm, Durchmesser der Ankerstange 10 mm (Gewinde M10)

Belastbarkeit in Beton:

  • Mindestlast in beliebiger Richtung: 7 kN (entspricht einer Last von ca. 700 kg)
ausbildung/befestigungstechnik.txt · Zuletzt geändert: 2023/10/23 20:28 von mineur
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