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Mit dem geplanten Ausbau der Erzgrube Nothweiler zum Schaubergwerk begann 1976 die Arbeit im pfälzischen Altbergbau. Später wurden die Obere Grube und der Tiefe Stollen am gleichen Bergrücken untersucht. Ab 1993 wurden die Forschungen auf den elsässischen Teil des Erzganges erweitert. Die Vermessungs- und Dokumentationsarbeiten dauern an. | Mit dem geplanten Ausbau der Erzgrube Nothweiler zum Schaubergwerk begann 1976 die Arbeit im pfälzischen Altbergbau. Später wurden die Obere Grube und der Tiefe Stollen am gleichen Bergrücken untersucht. Ab 1993 wurden die Forschungen auf den elsässischen Teil des Erzganges erweitert. Die Vermessungs- und Dokumentationsarbeiten dauern an. | ||
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Anlass war der sich seit dem Jahrtausendwechsel zu beobachtende, | Anlass war der sich seit dem Jahrtausendwechsel zu beobachtende, | ||
Das Meßsystem der Höhlenforschergruppe Karlsruhe erfasst mit hoher Auflösung untertägige Wasserstände.\\ | Das Meßsystem der Höhlenforschergruppe Karlsruhe erfasst mit hoher Auflösung untertägige Wasserstände.\\ | ||
- | Ausgehend von der Annahme, dass sich Regenereignisse mit einer Verzögerung im Stollen bemerkbar machen, ergibt sich ein kurzfristiger Einfluss auf den Wasserstand. Der langfristige Einfluss sollte eher jahreszeitlich bedingt sein. Es wird erwartet dass sich so Rückschlüsse auf Durchlaufzeiten und Speicherverhalten der lokalen Gesteine ermitteln lassen. | + | Ausgehend von der Annahme, dass sich Regenereignisse mit einer Verzögerung im Stollen bemerkbar machen, ergibt sich ein kurzfristiger Einfluss auf den Wasserstand. Der langfristige Einfluss sollte eher jahreszeitlich bedingt sein. Es wird erwartet dass sich so Rückschlüsse auf Durchlaufzeiten und Speicherverhalten der lokalen Gesteine ermitteln lassen.\\ |
+ | Die Messergebnisse und deren Auswertung der ersten, nun abgeschlossenen Messreihe wurden nach Erneuerung der Messanlage im Frühjahr 2020 in einem Forschungsbericht zusammengefasst. Dieser Bericht erschien als Heft 29 der Mitteilungen der HFG-Karlsruhe. Er beschreibt den Aufbau der Messung und zeigt die ersten Erkenntnisse, | ||
Dokumentiert und neuen und alten Risswerken zugeordnet werden die derzeit zugänglichen Grubenbaue, Versuche, Pingen, Halden und Schurfen im Donnersberg bei Imsbach, im Lemberg bei Niederhausen/ | Dokumentiert und neuen und alten Risswerken zugeordnet werden die derzeit zugänglichen Grubenbaue, Versuche, Pingen, Halden und Schurfen im Donnersberg bei Imsbach, im Lemberg bei Niederhausen/ | ||
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Bei einigen der alten, wieder geöffneten Gruben wurden von unser Gruppe auf eigene Kosten Fledermaustore in den jeweiligen Eingangsbereich eingebaut, um so einerseits den Schutz von Natur und technischem Denkmal zu fördern, andererseits einen dauerhaften Zugang zu sichern. | Bei einigen der alten, wieder geöffneten Gruben wurden von unser Gruppe auf eigene Kosten Fledermaustore in den jeweiligen Eingangsbereich eingebaut, um so einerseits den Schutz von Natur und technischem Denkmal zu fördern, andererseits einen dauerhaften Zugang zu sichern. | ||
- | + | ===== Mardellen ===== | |
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+ | Mardellen finden sich in der Südwestpfalz auf Muschelkalkflächen. Diese liegen teilweise als Inseln auf den Hochflächen, | ||
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+ | Nach vielen Jahren und mehrfachen Ansätzen wurde im ausgehenden Winter 2011 die systematische Erfassung der noch vorhandenen Mardellen auf der südwestpfälzischen Hochfläche und benachbarten Gebieten | ||
+ | - Die wassergefüllten Mardellen fielen zunehmend trocken. | ||
+ | - Fotos waren durch die teils dichte Belaubung des Unterholzes nicht mehr möglich. | ||
+ | - Der Bewuchs in den Mardellen beschleunigtes sich durch das warme Wetter. | ||
+ | Ansporn war die Aussage auf S. 67 der Erläuterungen zur Aktualisierung für Nutzer und Kartierer der Biotopkartierung Rheinland-Pfalz, | ||
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+ | Bisher erfasst und größtenteils beschrieben wurden \\ 418 Waldmardellen und \\ 135 Feldmardellen, | ||
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+ | Mardellen sind in der Westpfalz in ihrem Vorkommen an die Schichten des Unteren Muschelkalkes gebunden. Zur Entstehung der Mardellen wurde schon viel geschrieben und spekuliert. Für jede Theorie zu ihrer Entstehung gibt es ein Für und Wider. Eines läßt sich allerdings feststellen: | ||
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+ | David Etienne: | ||
+ | // ... Geologische Untersuchungen und Ausgrabungen von Mardellen zeigen, dass ihre Verteilung nicht an das Vorhandensein von löslichem Materialien im Untergrund gebunden ist oder mit Karst zusammenhängt, | ||
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+ | So scheinen Mardellen eher ein kulturhistorisches denn ein geologisches Phänomen zu sein. Erforschungs- und schützenswert sind die, die noch vorhanden sind auf jeden Fall. | ||
===== Veröffentlichungen ===== | ===== Veröffentlichungen ===== | ||
- | Seit 1977 publiziert die HFG ihre Forschungsergebnisse in gebundener Form. Bisher sind 27 [[veröffentlichungen|Hefte]] erschienen. | + | Seit 1977 publiziert die HFG ihre Forschungsergebnisse in gebundener Form. Bisher sind 28 [[veröffentlichungen|Hefte]] erschienen. |